Donnerstag, 19. März 2015
Haben Sie schon gehört?
"Haben Sie schon gehört?" so beginnt der überaus
erfolgversprechende Versuch, einen friedliebenden
Menschen in eine undurchsichtige Machenschaft
hineinzuziehen. Da der Durchschnittsbürger nicht
umgehend alles abwehrt, was nicht belegbar falsch
ist und auf den Vorbehalt, sich zusätzlich anderswo
zu informieren, verzichtet, wird er zum Mitwisser und
zum Komplizen.
Werden nun Kollegen oder Personen des öffentlichen
Lebens irgendwelcher Umtriebe, abweichenden
Verhaltens oder strafbarer Handlungen bezichtigt und
dafür insgeheim abgestraft, erfährt man ein
angenehmes Gefühl der Dazugehörigkeit, was
Gewissensbisse oder Zweifel zu verdrängen hilft.
"Da sind wir uns doch einig- oder etwa nicht?"
Sobald Mobbing das Betriebsklima bestimmt,
wird es Opfer geben. Prominente können sich
über Medien und gerichtlich gegen Umtriebe wehren.
Kleine Angestellte werden krank und genötigt,
den Arbeitsvertrag freiwillig aufzulösen, weil
sie angeblich den Betriebsfrieden gefährden.
Selbstverständlich wird man betroffenen Kollegen
den Abschied mit einem Blumenstrauß erleichtern-
und sich dabei gut vorkommen.

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