Sonntag, 27. März 2016
Ostern beliebter als Weihnachten?
Kinder wissen Bescheid oder ahnen zumindest, dass
nicht der Osterhase es auf sich genommen hat, bunte
Eier zu verstecken. Da lachen ja die Hühner! Im
Gegensatz zum Weihnachtsmann ist dieser Heilsbringer
aber freundlich aufgelegt und fordert nicht bärbeißig
Artigkeiten wie ein perfekt vorgetragenes
Weihnachtsgedicht, beweist auch keine inquisitorischen
Fähigkeiten hinsichtlich eines nicht ganz einwandfreien
Lebenswandels, droht nicht mit einer Reisigrute. Die
Atmosphäre ist zu Ostern für die gesamte Familie
entspannter. Bei Eltern und Schwiegereltern drohen
keine Streitigkeiten bei der Frage, wer
das Privileg hat, Heiligabend oder am 1. Weihnachtstag
zur Weihnachtsgans einzuladen. Die Tourismusbranche
profitiert seit langem davon, dass so manche junge
Familie sich diesem unüberwindlichen Statuskonflikt
nur durch eine Reise entziehen kann. Ostereier werden dagegen am Wohnsitz der jungen Leute
draußen im Garten oder im nahen Park gesucht und allen Großeltern steht es frei, sich dazu einzufinden.
Die Einführung von "Brunch" oder "Picknick" hat ebenfalls zu einer lockeren Gestaltung ohne förmliche Tischordnung beigetragen. Die Wetterlage lässt schon Aktivitäten im Freien zu, was für Kinder sowieso mehr Freiraum bietet.
Die Süßwarenindustrie profitiert ebenfalls von der guten Laune. Es werden nämlich inzwischen deutlich mehr Schoko- Osterhasen als -Weihnachtsmänner verspeist.

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