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Sonntag, 1. November 2015
Halloween
durchblick, 10:33h
Nachdem unser Viertel die Exzesse vom 31.Oktober
leidlich überstanden hat, lässt sich in Ruhe Bilanz
ziehen. Im Straßenbild fallen schwarze Luftballons
auf, ansonsten handelt es sich um den üblichen
Partymüll. Da insgesamt 51 Kinder an der Haustür
unverhüllt "Süßes oder Saures" forderten, kann man
durchaus einigermaßen gültige Aussagen über den
Trend treffen. Nach wie vor sind Verhüllungen
in weiße Bettlaken weit verbreitet, zahlreich sind
Vampire. Einigermaßen zuverlässig ist die Erkenntnis,
dass Vampire nicht als Blutsauger aktiv werden,
vielmehr Süßigkeiten verschlingen, mit denen sich
kluge Mitbürger freikaufen, um nicht Opfer von
Vandalismus zu werden. Wie alle anderen
herumstreunenden Plagegeister erklären sie den
Ausnahmezustand und verzichten auf Mülltrennung,
so dass man am folgenden Morgen im
Straßenbegleitgrün Aufschluss über das bunte
Sortiment des Vorabends erhält. Es mag an den vielen
Fernsehserien liegen, in denen vermeintliche Pathologen
sich in den Vordergrund drängen, dass eine deutliche
Zunahme an geschminkten Wunden und Kunstblut zu
verzeichnen ist. Insbesondere die
Erziehungsberechtigten in Begleitung der kleinen
Vampire verwenden neuerdings erhebliche Sorgfalt
auf ein erschreckendes Outfit. Offenbar kommt das bei
den Kindern nicht gut an, wird als peinlich oder
kindertümelnd bewertet
und als unfaire Konkurrenz abgewehrt.
Zu Vandalismus ist es in diesem Jahr in den Vorabendstunden
nicht gekommen. Allerdings finden sich in unmittelbarer Nähe
weggeworfene Äpfel oder Bananen, womit belegt werden kann,
dass zu Halloween eine Umsteuerung zu Naturkost und veganer Ernährung
insbesondere durch den hohen Anteil an Vampiren zum
Scheitern verurteilt ist.
Eine alte Nachbarin erkundigt sich verstohlen, was es
mit diesem neuartigen Fest "Hello Queen!" für eine
Bewandnis hat.
leidlich überstanden hat, lässt sich in Ruhe Bilanz
ziehen. Im Straßenbild fallen schwarze Luftballons
auf, ansonsten handelt es sich um den üblichen
Partymüll. Da insgesamt 51 Kinder an der Haustür
unverhüllt "Süßes oder Saures" forderten, kann man
durchaus einigermaßen gültige Aussagen über den
Trend treffen. Nach wie vor sind Verhüllungen
in weiße Bettlaken weit verbreitet, zahlreich sind
Vampire. Einigermaßen zuverlässig ist die Erkenntnis,
dass Vampire nicht als Blutsauger aktiv werden,
vielmehr Süßigkeiten verschlingen, mit denen sich
kluge Mitbürger freikaufen, um nicht Opfer von
Vandalismus zu werden. Wie alle anderen
herumstreunenden Plagegeister erklären sie den
Ausnahmezustand und verzichten auf Mülltrennung,
so dass man am folgenden Morgen im
Straßenbegleitgrün Aufschluss über das bunte
Sortiment des Vorabends erhält. Es mag an den vielen
Fernsehserien liegen, in denen vermeintliche Pathologen
sich in den Vordergrund drängen, dass eine deutliche
Zunahme an geschminkten Wunden und Kunstblut zu
verzeichnen ist. Insbesondere die
Erziehungsberechtigten in Begleitung der kleinen
Vampire verwenden neuerdings erhebliche Sorgfalt
auf ein erschreckendes Outfit. Offenbar kommt das bei
den Kindern nicht gut an, wird als peinlich oder
kindertümelnd bewertet
und als unfaire Konkurrenz abgewehrt.
Zu Vandalismus ist es in diesem Jahr in den Vorabendstunden
nicht gekommen. Allerdings finden sich in unmittelbarer Nähe
weggeworfene Äpfel oder Bananen, womit belegt werden kann,
dass zu Halloween eine Umsteuerung zu Naturkost und veganer Ernährung
insbesondere durch den hohen Anteil an Vampiren zum
Scheitern verurteilt ist.
Eine alte Nachbarin erkundigt sich verstohlen, was es
mit diesem neuartigen Fest "Hello Queen!" für eine
Bewandnis hat.
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Sonntag, 13. September 2015
Einen ausgeben...
durchblick, 12:19h
In Familien, am Arbeitsplatz oder im Verein gibt es
Rituale, die sich Uneingeweihten nicht immer auf
Anhieb erschließen, aber so manchen unverhofft
ins Abseits geraten lassen.
Es mag vielen noch einleuchten, dass nach dem
Einsammeln von Beträgen für ein gemeinsames
Geburtstagsgeschenk der beschenkte Kollege
einen Umtrunk oder eine Torte spendiert oder der
Stammhalter begossen wird. Fährt man aber mit
seinem neuen Auto auf den Firmenparkplatz, was
durchaus ein gebrauchtes Fahrzeug
sein kann, verzichtet aber darauf, einen auszugeben,
ist das ein unentschuldbares Fehlverhalten. Wiederholt
sich das beispielsweise nach einer Beförderung, landet
man unweigerlich in der Schublade für Geizhälse.
Und das hat Folgen! Gern wird der Flurfunk verbreiten,
dass man wieder einmal übermäßig zugeschlagen hat,
als ein Kollege einen ausgegeben hat. Es ist kaum
möglich, den Ruf als Nassauer abzuschütteln. Sollte
man bei nächster Gelegenheit versuchen, sein Image durch
eine üppige Tafel zu verändern, wird allenfalls gelästert,
dass diese Mühe zu berechnend sei oder
damit wolle man sich bei Kollegen einschleimen.
Daher kann man nur jedem raten, der in eine Familie,
Firma oder in einen Verein eintritt, unverzüglich die
ungeschriebenen Regeln zu erfassen. Man halte sich
dabei an eingeheiratete Familienmitglieder, an den
Hausmeister oder an die rechte Hand des Chefs.
Ein kleiner Obolus für diese diskrete
Geheimoperation ist angebracht und wirkt Wunder.
Eben einen ausgeben...
Rituale, die sich Uneingeweihten nicht immer auf
Anhieb erschließen, aber so manchen unverhofft
ins Abseits geraten lassen.
Es mag vielen noch einleuchten, dass nach dem
Einsammeln von Beträgen für ein gemeinsames
Geburtstagsgeschenk der beschenkte Kollege
einen Umtrunk oder eine Torte spendiert oder der
Stammhalter begossen wird. Fährt man aber mit
seinem neuen Auto auf den Firmenparkplatz, was
durchaus ein gebrauchtes Fahrzeug
sein kann, verzichtet aber darauf, einen auszugeben,
ist das ein unentschuldbares Fehlverhalten. Wiederholt
sich das beispielsweise nach einer Beförderung, landet
man unweigerlich in der Schublade für Geizhälse.
Und das hat Folgen! Gern wird der Flurfunk verbreiten,
dass man wieder einmal übermäßig zugeschlagen hat,
als ein Kollege einen ausgegeben hat. Es ist kaum
möglich, den Ruf als Nassauer abzuschütteln. Sollte
man bei nächster Gelegenheit versuchen, sein Image durch
eine üppige Tafel zu verändern, wird allenfalls gelästert,
dass diese Mühe zu berechnend sei oder
damit wolle man sich bei Kollegen einschleimen.
Daher kann man nur jedem raten, der in eine Familie,
Firma oder in einen Verein eintritt, unverzüglich die
ungeschriebenen Regeln zu erfassen. Man halte sich
dabei an eingeheiratete Familienmitglieder, an den
Hausmeister oder an die rechte Hand des Chefs.
Ein kleiner Obolus für diese diskrete
Geheimoperation ist angebracht und wirkt Wunder.
Eben einen ausgeben...
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Donnerstag, 19. März 2015
Haben Sie schon gehört?
durchblick, 20:25h
"Haben Sie schon gehört?" so beginnt der überaus
erfolgversprechende Versuch, einen friedliebenden
Menschen in eine undurchsichtige Machenschaft
hineinzuziehen. Da der Durchschnittsbürger nicht
umgehend alles abwehrt, was nicht belegbar falsch
ist und auf den Vorbehalt, sich zusätzlich anderswo
zu informieren, verzichtet, wird er zum Mitwisser und
zum Komplizen.
Werden nun Kollegen oder Personen des öffentlichen
Lebens irgendwelcher Umtriebe, abweichenden
Verhaltens oder strafbarer Handlungen bezichtigt und
dafür insgeheim abgestraft, erfährt man ein
angenehmes Gefühl der Dazugehörigkeit, was
Gewissensbisse oder Zweifel zu verdrängen hilft.
"Da sind wir uns doch einig- oder etwa nicht?"
Sobald Mobbing das Betriebsklima bestimmt,
wird es Opfer geben. Prominente können sich
über Medien und gerichtlich gegen Umtriebe wehren.
Kleine Angestellte werden krank und genötigt,
den Arbeitsvertrag freiwillig aufzulösen, weil
sie angeblich den Betriebsfrieden gefährden.
Selbstverständlich wird man betroffenen Kollegen
den Abschied mit einem Blumenstrauß erleichtern-
und sich dabei gut vorkommen.
erfolgversprechende Versuch, einen friedliebenden
Menschen in eine undurchsichtige Machenschaft
hineinzuziehen. Da der Durchschnittsbürger nicht
umgehend alles abwehrt, was nicht belegbar falsch
ist und auf den Vorbehalt, sich zusätzlich anderswo
zu informieren, verzichtet, wird er zum Mitwisser und
zum Komplizen.
Werden nun Kollegen oder Personen des öffentlichen
Lebens irgendwelcher Umtriebe, abweichenden
Verhaltens oder strafbarer Handlungen bezichtigt und
dafür insgeheim abgestraft, erfährt man ein
angenehmes Gefühl der Dazugehörigkeit, was
Gewissensbisse oder Zweifel zu verdrängen hilft.
"Da sind wir uns doch einig- oder etwa nicht?"
Sobald Mobbing das Betriebsklima bestimmt,
wird es Opfer geben. Prominente können sich
über Medien und gerichtlich gegen Umtriebe wehren.
Kleine Angestellte werden krank und genötigt,
den Arbeitsvertrag freiwillig aufzulösen, weil
sie angeblich den Betriebsfrieden gefährden.
Selbstverständlich wird man betroffenen Kollegen
den Abschied mit einem Blumenstrauß erleichtern-
und sich dabei gut vorkommen.
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