Dienstag, 27. Dezember 2016
Verwirrung stiften
Gedanken zur Zeit sollten nicht dem modischen
Zeitgeist verpflichtet sein. Wer sich kritisch mit der
Wirklichkeit beschäftigt, muss allerdings mit
Abwehrhaltung, Feindseligkeit und Unverständnis
rechnen.
Schonungslose Aufdeckung von Hintergründen
trifft auf eine Abwehrhaltung. Glaube und Gesinnung
schirmen gegen Fakten ab und schützen unerschütterliche
Anhänger vor unbequemen Wahrheiten. Die Gemeinde
versammelt sich in der abgeschotteten Wagenburg und
pflegt ihre Wahrheit.
Gerät das Weltbild ins Wanken, verbreiten sich in
Windeseile Verschwörungstheorien. Es bestehen keinerlei
Zweifel, dass die Mondlandung vorgetäuscht
worden ist oder dass subversive Agenten im Auftrag
feindlicher Kräfte die Geflügelpest verbreiten. Dabei ist
es angenehm, sich nur mit Gleichgesinnten
auszutauschen, um keine Abweichungen oder
Widersprüche aufkommen zu lassen.
Angesichts der eingeschränkten Aufnahmebereitschaft,
des fahrlässig betriebenen Bedeutungswandels, den
Verzicht auf Selbstbestimmung seitens der Anhänger
und begünstigt durch mitreißenden Wortschatz wird oft Verwirrung
statt Aufklärung gestiftet. Wenn Führungspersönlichkeiten
mit geringer Impulskontrolle ausgestattet sind, erhöht
sich unaufhaltsam die Gewaltbereitschaft. Ganze Völker
können durch Nationalisten in blutige Kriege geführt werden. Der Zweck heiligt die Mittel...
Wenn wir nicht wachsam bleiben, könnte es
durchtriebener Propaganda und Fake News bei Kindern durchaus gelingen,
Schneewittchen als treue Ehefrau des Schneemanns
auszugeben.

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